In diesem aktuellen Blog werden Eindrücke aus einem kollaborativen Workshop vorgestellt, den das Minodu-Projektteam im März 2024 in Togo veranstaltete. Ziel des Minodu-Projekts ist es, vorhandenes Wissen über die Auswirkungen des Klimawandels nutzerfreundlich aufzubereiten. Der Aufbau lokaler Netzwerke und die Entwicklung konkreter Lösungsansätze gemeinsam mit den ländlichen Gemeinden und Studierenden der Universität Kara stehen im Mittelpunkt des Projekts.
Ziel des Minodu -Projekts ist es, vorhandenes Wissen über die Auswirkungen des Klimawandels nutzerfreundlich aufzubereiten. Der Aufbau lokaler Netzwerke und die Entwicklung konkreter Lösungsansätze gemeinsam mit ländlichen Gemeinden und Studierenden der Universität Kara stehen im Mittelpunkt des Projekts. Co-Creation-Workshops bieten Raum für den Austausch und die gemeinschaftliche Konstruktion von Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen: Dorfbewohner*innen, Wissenschaftler*innen und Studierende.
Nach der Durchführung eines hybriden kollaborativen Universitätskurses mit Studierenden der Universität der Künste Berlin und der Universität Kara im letzten Semester (siehe Blog #1), reiste das Minodu-Projektteam im März 2024 nach Kara, um eine Woche lang interaktive Workshops mit den togoischen Studierenden durchzuführen.
Die Studierenden setzten ihre Arbeit an den Prototypen fort, die im Rahmen des hybriden Kurses entwickelt wurden. Anschließend besuchte die Gruppe drei Dörfer in der Region Kara (Soumdina Haut, Lama-Saoudé und Tchitchao), um die Praxistauglichkeit der Prototypen mit den Gemeinden zu besprechen und ihr Feedback einzuholen.
Die Studierenden schlugen verschiedene Technologien zum Selbstbauen vor, wie z.B. ein Bewässerungssystem für Dürreperioden, einen einheimischen Pflanzenextrakt zur Schädlingsbekämpfung und ein lokales Gemeinschaftsnetzwerk zum Wissensaustausch. Die Bewohner*innen der Dörfer beteiligten sich rege an den intensiven und konstruktiven Diskussionen mit den Studierenden, die meist in der lokalen Sprache Kabyè geführt wurden.
Hauptziel des Austauschs war es, die lokalen Bedürfnisse zu verstehen und die technologischen Lösungen entsprechend anzupassen, denn die Landwirt*innen in dieser Region stehen vor vielen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Diese Herausforderungen wurden greifbar, als die Landwirt*innen die Gruppe über ihre Felder führten. Die Studierenden spürten auch eine große Frustration der Gemeinden über Hilfs- und Forschungsprogramme, die in der Vergangenheit nur Daten gesammelt hatten, ohne danach nachhaltige Unterstützung zu leisten. Eine wichtige Aufgabe der Studierenden war es daher, Vertrauen aufzubauen und Raum für Austausch und Zusammenarbeit auf Augenhöhe zu schaffen. Daher wurden im Vorfeld Workshops mit den Studierenden zu wertschätzender Kommunikation durchgeführt, bei denen sie lernten Empathie aufzubauen und Moderationsfähigkeiten zu entwickeln. Die Studierenden zeigten großes Engagement als Mediator*innen zwischen den lokalen Gemeinschaften und der akademischen Welt und betonen durchgängig den Wert von lokalem Wissen und respektvoller Kommunikation.
Am Ende der Workshops in Kara präsentierten die Studierenden vor dem Projektteam und Vertretern togoischer Agrarforschungsinstitute ihre Ergebnisse und Prototypen, reflektierten ihre Erfahrungen und planten die nächsten Schritte zur Umsetzung.
Auf der Grundlage dieser Erfahrungen entwickelten die togoischen Studierenden dann Ideen für ihre eigenen Mikroforschungsprojekte, die sie im September 2024 abschließen werden. Während dieses Prozesses werden sie ständig von Mitgliedern des Minodu-Projektteams betreut. Besuche in den Gemeinden und praktische Workshops stehen weiterhin im Mittelpunkt der Arbeit.
In diesem Sinne hat Minodu gerade eine neue Reihe von Workshops im FabLab der Universität Kara begonnen. Das FabLab ist ein Labor für digitale Fabrikation, in dem man mit technischen Hilfsmitteln wie 3D-Druckern oder Lasercuttern eine Vielzahl von Dingen herstellen kann. Ziel ist es, das Gefühl der Selbstwirksamkeit und Handlungsfähigkeit der Studierenden zu fördern und sie zu ermutigen, partizipative Designmethoden und technologische Ansätze in ihren verschiedenen Mikroforschungsprojekten anzuwenden. In der ersten Sitzung wurden sie in integrierte Systeme und Blockprogrammierung auf der MakeCode-Plattform von Microsoft eingeführt. Sie verwendeten Circuit Playground als Mikrocontroller. Weitere Sitzungen sind bereits geplant, und die interaktive Arbeit im Rahmen des Minodu-Projekts geht weiter – wir werden Sie in unserem nächsten Blog-Beitrag über die Fortschritte und Ergebnisse auf dem Laufenden halten!