Die Viehzucht auf offenen Weideflächen, sogenannten Rangelands, ist ein bedeutendes Landnutzungssystem, das zwischen 15 und 60 Prozent zum landwirtschaftlichen Bruttoinlandsprodukt der Länder im östlichen und südlichen Afrika beiträgt. Diese Art der Produktion benötigt nur sehr wenige externe Inputs, die auf fossile Brennstoffe zurückgreifen, erfordert aber ein hohes Maß an Wissen und Information.
DITSL - German Institute for Tropical and Subtropical Agriculture and Transdisciplinary and Social-ecological Landuse Research
Das Projekt InfoRange setzt hier an und nutzt die Digitalisierung, um mobile weidebasierte Viehhaltung effizienter zu gestalten und entwickelt dazu IKT-Lösungen zusammen mit den Nutzergruppen – beispielsweise Viehhalter:innen und Hirt:innen sowie Tierärzt:innen. Dies erfordert die Zusammenführung des Wissens verschiedener Interessengruppen, um zu erarbeiten, wie digitale Lösungen für besseres Weidemanagement und tierärztliche Versorgung aussehen können und was für eine erfolgreiche Nutzung der IKT-Lösungen benötigt wird. Ähnlich wie beim Geotagging von Fotos und von Live-Verkehrsmeldungen werden nutzergenerierte Informationen in eine Mobiltelefonanwendung hochgeladen. Diese werden dann mit Daten aus der Fernerkundung kombiniert. Mittels Bildverarbeitung und maschinellem Lernen wird die visuelle Bewertung von Weideland digitalisiert und die Ergebnisse werden in Mobiltelefonanwendungen eingespeist und für Szenarioanalysen genutzt.
In Kenia und Namibia bringt InfoRange mehrere Interessengruppen aus jedem Untersuchungsgebiet zusammen, um sie in die Entscheidungsfindung und die transdisziplinäre Wissensintegration einzubeziehen. Diese Beteiligung von Anfang an verbessert die Relevanz der Ergebnisse für die lokalen Gemeinschaften und erhöht die Möglichkeiten, Einfluss auf politische Entscheidungen zu nehmen.